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Monika

Gnade um Gnade, wie komme ich zu diesem Titel? Falls du möchtest, kannst du gerne lesen, was ich ganz persönlich aus meinem Leben erzähle. Ich heisse Monika. Mein Ehemann Roger und ich sind seit Herbst 2020 in der HOPE & LIFE Church eingepflanzt und fühlen uns hier zu Hause. Wir werden in unserem Glauben ermutigt und gestärkt.

Ich wurde am 3. Januar 1969 geboren. Mit 22 Jahren habe ich mich für ein Leben mit Jesus entschieden. Ich habe in Freiburg klinische Heilpädagogik studiert. Im Frühling 1991 hat mich Simone, eine Studienkollegin, in die Vereinigte Bibelgruppen (VBG) eingeladen. In den Gottesdiensten der VBG hörte ich zum ersten Mal, dass ich eine persönliche Beziehung zu Jesus haben kann. Die Lieder, welche wir sangen und die Predigten haben mein Herz berührt. Ich habe in einem Gebet Jesus um Vergebung gebeten und mein Leben Jesus ganz anvertraut. Dabei habe ich überwältigend erlebt, wie Jesus mir Liebe, Freude, Frieden und Kraft geschenkt hat.

Ein Jahr später, im März 1992 fragte mich Jesus, als ich in der Bibel las: Wen liebst du mehr? Mich oder Marcel? Marcel (Name geändert) war zu diesem Zeitpunkt mein Ehemann.

Nach viel Gebet antwortete ich überzeugt: Jesus, dich liebe ich mehr.

Im Dezember 1992 starb mein Vater. Zwei Monate später fand ich heraus, dass Marcel eine homosexuelle Beziehung lebt. Marcel sagte mir danach, es sei sein Ziel gewesen, mich möglichst klein und dumm zu halten. Weiter sagte er mir, dass er die Scheidung wolle. In diesem Alptraum erinnerte ich mich an mein Gebet: Jesus, dich liebe ich mehr. Jesus war mir sehr nahe, tröstete mich und stützte mich. Einige Monate später kam dann die Scheidung. Es war eine sehr schmerzvolle und schwierige Zeit für mich.

Jesus half mir in seiner Gnade, sodass ich im Juli 1995 meine Ausbildung als klinische Heilpädagogin inmitten meiner privaten Stürme erfolgreich abschliessen konnte.

Einige Monate später ging ich in ein christliches Therapiehaus, um das Erlebte zu verarbeiten und heil zu werden. Jesus gab mir den Willen und die Kraft, Marcel zu vergeben. Ich durfte erleben: Jesus ist mir nahe, er liebt mich, er tröstet mich, er vergibt mir, er heilt mich und er segnet mich.

Am zweitletzten Tag meines Aufenthaltes hörte ich eine akustisch recht laut hörbare Stimme: „Monika, ich gebe dir Gnade um Gnade.“

Konnte das die Stimme vom Jesus sein? Hatte ich ihn soeben gehört? Ich bat Jesus um eine Bestätigung. Eine halbe Stunde später war ich im Andachtsraum, wo wir eine gemeinsame Worship-Zeit hatten. Das erste Lied: Du hast Gnade um Gnade gegeben, dich widerspiegelnd erzählt unser Leben. Es war die von mir erbetene Bestätigung seiner Stimme. Danke Jesus! Halleluja! Dies ist bis heute das einzige Mal, dass ich die Stimme von Jesus akustisch laut gehört habe.

Meine Geschichte blieb nicht bei der Enttäuschung stehen. Ich durfte mit Gottes Hilfe weitergehen und auch eine neue Liebe finden. Am 10. April 1999 heirateten Roger Schürch und ich in der reformierten Kirche Burgdorf. Pfarrer Alex Kurz traute uns. Es war ein unvergesslicher, wunderschöner Tag! Welche Gnade Gottes!

Roger und ich priorisieren Jesus. Wir lieben Jesus mehr als wir einander lieben.

Von 1998 bis 2002 absolvierte ich die lehrreiche und interessante Ausbildung am TDS, Theologisch-diakonisches Seminar Aarau. «Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade.» Johannes 1,16 (Elberfelder Übersetzung). Dieser Vers bestätigte sich auch hier. Ich darf weitergehen, wachsen, lernen und lasse mich nicht entmutigen, weil Jesus mir meine Hände immer wieder füllt.

Doch es folgten auch wieder schwierigere Zeiten. In meiner Arbeit als Katechetin und Jugendarbeiterin in der reformierten Kirchgemeinde Kirchberg konnte ich mich zu wenig abgrenzen. Ausserdem wünschten sich mein Mann Roger und ich Kinder, doch ich wurde nicht schwanger. Dies führte dazu, dass ich in ein Burnout stürzte.

Eine Seelsorgerin sagte mir während dieser Zeit einen für mich sehr entscheidenden Satz: Monika, nicht du bist Retterin, Jesus ist der Retter.

Der Kinderwunsch bleibt für Roger und für mich unerfüllt. Ein Zitat von Pfarrer Wolfgang Bittner hat sich für uns als wahr herausgestellt: «Gott löst nicht all unserer Fragen, aber er hilft uns, dass wir uns von unseren Fragen lösen können.»

Im Dezember 2010 musste ich einen Darmkrebs operieren lassen und mich während sechs Monaten einer Chemotherapie unterziehen.

Zum ersten Mal in meinem Leben spürte ich eine Sehnsucht nach der Ewigkeit bei Gott.

Es wurde mir so bewusst, dass unsere eigentliche Heimat nicht hier auf der Erde, sondern im Himmel ist. Ich habe keine Angst vor dem Sterben, weil ich an Jesus Christus glaube und er mir ewiges Leben schenkt.

Das Leben ging weiter. Ich durfte Wunder erleben. Gott hat mich vom Darmkrebs geheilt. Welche Gnade! Seit Herbst 2011 arbeite ich wieder teilzeitlich als Sozialpädagogin in einer Tagesschule in Burgdorf. Dort arbeite ich gerne, motiviert und engagiert. Im Januar 2014 starb meine Mutter. Ich durfte aber merken, dass da ein Netz ist, das mich hält: In meiner Trauer wurde ich getröstet von Jesus, von meinem Mann Roger und von Verwandten und Freunden. Es war für mich so ermutigend, dies festzustellen und meine Beziehungen zu geniessen.

Am 6. März 2020 haben mich Manuel und Kathrin Bestler, das Leiterehepaar des Gebetshauses Bern, für meinen Gebetsdienst und meinen prophetischen Dienst gesegnet. Es ist Gottes Gnade, dass ich mit so viel Hingabe, Begabung und Freude Jesus anbeten und zu ihm beten darf.

Konrad Blaser sagte im Bibelstudy im April 2021: «Wenn Jesus Not, Krankheit in deinem Leben zulässt, tut er das, um dich näher an sein Herz zu ziehen.» Dies kann ich wirklich von ganzem Herzen bezeugen!

Ich habe vieles durchlebt, was schwierig war, doch Jesus hat mich ganz, ganz nah an sein Herz gezogen, und dafür bin ich unglaublich dankbar.

Ich schliesse meine Geschichte mit dem Satz, den Jesus mir anfangs September 2021 gesagt hat: Vertraue mir ganz!