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Sara

Freikirche? WG? Servieren in einem Restaurant? Vor zwei Jahren konnte ich mir nicht vorstellen, dass dies schon kurze Zeit später einen grossen Teil meines Lebens ausmachen würde. Und ich liebe es!

Seit Beginn meiner Lehre arbeitete ich als Fachfrau Betreuung Kind in einer Kita in Bern. Eine neue Arbeitskollegin hat mir von ihrer Kirche erzählt. Da ich nicht christlich aufgewachsen bin, war mir das eher fremd und ich hielt noch nicht viel von diesem Gott. Einmal hat sie mich aber dann zu einem Ladies Lotto eingeladen. Ich bin mitgegangen und es gefiel mir gut. Es war eine super Atmosphäre. Dann kam der Lockdown. Die Arbeitskollegin erzählte mir, dass sie es vermisse, in die Kirche gehen zu können und schwärmte aber davon, dass es einen Livestream der Celebrations am Sonntag gibt. Von da an schickte sie mir regelmässig den Link für den Livestream.

«Was kann schon passieren?», dachte ich mir und schaltete eines Sonntags den Livestream ein.

Gleich morgens und abends habe ich die Predigt geschaut. Der Livestream war für mich ein niederschwelliger Zugang zur Kirche und ich konnte das Ganze einmal von Weitem betrachten. Meine Arbeitskollegin fragte nach, wie es mir gefallen hat. Ich fand es cool, aber konnte noch nicht viel mit Gott anfangen. Von da an gehörte es aber irgendwie zu meinem Sonntagsprogramm den Livestream am Morgen und am Abend zu schauen. Seither habe ich keinen Sonntag verpasst. Mein Glaube an Gott ist schleichend entstanden. Ich kann gar keinen Zeitpunkt mehr benennen, ab dem ich an Gott glaubte. Es gehörte einfach irgendwann dazu.

Als die Kirche nach dem ersten Lockdown wieder öffnen konnte und Celebrations vor Ort anbieten durfte, fragte ich eine christliche Schulkollegin, ob sie einmal an einem Sonntagabend mit mir mitkommen würde, um eine Celebration zu besuchen. Nach den vielen Online-Celebrations wagte ich diesen Schritt. In der Woche danach gingen wir wieder hin. An diesem Abend haben wir bereits Leute kennengelernt. Jemand ist auf uns zugekommen und hat uns gefragt, ob wir noch etwas trinken kommen möchten.

Ich fühlte mich willkommen. Das After Church Hangout ermöglichte es mir, auf ungezwungene Art mit verschiedensten Leuten in Kontakt zu kommen.

Die Leute haben mich aufgenommen und ich war schnell Integriert. Dadurch fand ich auch in eine Smallgroup mit Frauen meines Alters. Diesen Austausch schätzte ich sehr. An einem Sonntagabend nach der Celebration erzählte jemand, dass sie auf Wohnungssuche sei. Sie erklärte, dass sie jedoch aus finanziellen und anderen Gründen nicht alleine wohnen könnte. Für mich war bis dahin eine WG unvorstellbar. Für Gott ist aber nichts unmöglich! Bereits drei Wochen später beschlossen wir, eine WG zu gründen. Heute – 1 Jahr später – leben wir noch immer zu viert in der WG. Diese Frauen sind für mich ein sehr wichtiger Teil meines Lebens geworden. Wir passen auch heute noch wunderbar zusammen und leben ein familiäres WG-Leben. Aber nun zurück zur WG-Gründung. Danach kam bald der zweite Lockdown und die Kirche musste wieder auf Online-Celebrations umstellen. Ich kannte aber schon viele Leute von der Kirche und die Smallgroup fand Online statt. Im kleinen Rahmen fand dann auch eine Taufe statt, an der ich mich taufen liess. Es war ein schönes Ereignis, das ich mit einem engen Kreis von Leuten feiern durfte.

Im Verlaufe der Zeit wurde mir bewusst, dass ich meine Stelle in der Kita in Bern kündigen wollte. Ich hatte konkrete Vorstellungen, was ich verändern wollte. Es zog mich aufs Land in eine kleinere Kita und so habe ich mir eine Liste gemacht, was die neue Stelle bieten sollte. Unglaublich aber wahr: bereits eine Woche später wurde ich angefragt, ob ich in der Kalchofen Kita mitarbeiten möchte- welch Gebetserhörung!

Es hat alles immer einfach so gepasst. In meinem Leben wurde ziemlich viel verändert.

Der Satz «Gib Gott 1 Jahr», den Timon jeweils am Ende der Celebration sagt, hat bei mir voll eingeschlagen!

Gott hat wirklich viel bewirkt und mein Leben zum Positiven verändert. Ich habe viele tolle Leute kennengelernt und daraus sind kostbare Freundschaften entstanden. Diese nehmen heute in meinem Leben einen hohen Stellenwert ein. Zudem hat Gott meinen Horizont erweitert und ich habe viele neue Sachen erlebt, die ich eigentlich nie wollte oder ich mir nie vorstellen konnte. So lebe ich heute glücklich in einer WG mit tollen Frauen, zähle mich zu einer Freikirche, arbeite in einem Restaurant im Service mit und habe einen unvorstellbar kurzen Arbeitsweg… Es ist viel gegangen, beruflich und privat. Dies alles wurde durch eine Person ins Rollen gebracht! Ich habe auch erfahren, dass viele Leute die mich gar nicht gekannt haben für mich im Hintergrund in ihrer Smallgroup gebetet haben. Dies berührte mich sehr! Gott hat meine damalige Arbeitskollegin gebraucht, um mich zu erreichen. Sie hat mein Leben verändert und viel bewirkt.

Ihre Gebete, ihre Offenheit, ihr Dranbleiben, ihr Handeln, ihre Nächstenliebe und ihr Gehorsam Gott gegenüber haben mich gerettet.

Im Nachhinein erzählte sie mir, dass sie damals nicht genau wusste, warum sie diesen Job angenommen hat. Sie spürte einfach, dass es richtig war – richtig war, um mich zu erreichen.

 

Redaktion: Rahel