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Jeder Tag meines Lebens ist anders, und doch bleibt etwas immer gleich: Meine Beziehung zu Gott, eine Beziehung, die mich bereichert, die sich verändert, die mich unterwegs sein lässt und aus der ich immer wieder neue Impulse für meinen Alltag und den Sinn meines Lebens schöpfe.

Martina

Ich möchte euch einen Auszug aus meinem Jahr 2020 schreiben und euch teilhaben lassen an einem Prozess, den Gott mit mir gegangen ist. Zu Beginn des Jahres 2020 zog ich meinen Jahresvers: «Lebt nach dem wichtigsten Gebot in Gottes Reich: „Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.“ Wenn ihr das in die Tat umsetzt, handelt ihr richtig.» Jakobus 2.8

 

Da kamen sehr schnell Herausforderungen auf mich zu, in denen ich lernen musste, zu mir selbst zu stehen.

 

Sofort spürte ich, wie Gott mir sagte, dass er in diesem Jahr vor allem daran arbeiten möchte, mich selber zu lieben. Ich war ein bisschen perplex, da ich nicht den Eindruck hatte, mich selber nicht lieben oder akzeptieren zu können. Doch der Eindruck kam immer und immer wieder. Gespannt, was dies alles mit sich bringen würde, startete ich dann ins Jahr 2020 und wer hätte es gedacht, da kamen sehr schnell Herausforderungen auf mich zu, in denen ich lernen musste, zu mir selbst zu stehen.
Ich bin ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und dem Frieden zu liebe habe ich in der Vergangenheit oftmals geschwiegen und bin Konflikten aus dem Weg gegangen. Gott hat mich aber vor allem bei der Arbeit (ich arbeite als Pflegefachfrau auf der Intermediate Care / Überwachungsstation) immer wieder in Situationen gebracht, in denen ich all meinen Mut zusammennehmen musste, weil ich in meinem Herzen dieses Drängen gespürte habe, dass nun der Zeitpunkt war, meinen Jahresvers umzusetzen.

 

Doch nach ein paar Minuten Sturm in meinem Herzen kam dieser Friede in mein Herz.

 

Da war zum Beispiel der Oberarzt, der von mir verlangte, seinen Patienten, welcher sich in einem instabilen Zustand befand, auf den Balkon zu begleiten, damit er dort rauchen kann. Ich atmete tief ein und sagte ihm, dass ich dies nicht tun werde, dabei argumentierte ich mit dem Zustand des Patienten, den ich als zu instabil einstufte und daher die Verantwortung nicht übernehmen wollte, mit ihm nach draussen zu gehen. Der Arzt stürmte wutentbrannt aus dem Raum. Normalerweise hätte ich mich fürchterlich gefühlt und alles getan, um die Harmonie sofort wiederherzustellen. Doch nach ein paar Minuten Sturm in meinem Herzen kam dieser Friede ohne mein krampfhaftes Abmühen wie von selbst in mein Herz und ich wusste, dass ich das richtige getan hatte.

 

Ich war völlig überwältigt über die riesige Anzahl an guten Verheissungen, die Gott für uns aufgeschrieben hatte und die uns jeden Tag zur Verfügung stehen.

 

Andere Herausforderungen führten dazu, dass ich manchmal eine erdrückende Angst verspürte und ich mich fragte wie ich diese Angst bekämpfen konnte. Mehr und mehr spürte ich, dass ich Jesus noch mehr in meinen Alltag integrieren wollte. Ich entschied mich, mit ihm durch diese Herausforderungen zu gehen und mich nicht von meiner Angst steuern zu lassen. Wie sollte ich das aber angehen? Wie konnte ich diese Angst besiegen? Als ich eines Tages eine Predigt von Rick Warren hörte, fühlte ich mich direkt angesprochen. Er sagte nämlich, dass es wichtig ist, Bibelverse auswendig zu lernen. Weiter sprach er darüber, dass Jesus die Versuchungen in der Wüste, welche wir in Matthäus 4 nachlesen können, auch nicht durch das Argumentieren mit dem Teufel gewonnen hatte, sondern dadurch, dass er die Bibel zitierte. Ich spürte, dass ich diese Angst-Attacken nur mit dem Wort Gottes bekämpfen konnte. Ich wusste nun, was ich zu tun hatte und begann, die Bibel nach positiven Zusprüchen und Zusagen zu durchforschen. Völlig überwältigt über die riesige Anzahl an guten Verheissungen, die Gott für uns aufgeschrieben hatte und die uns jeden Tag zur Verfügung stehen, begriff ich, dass Jesus so viele Kämpfe, die ich selber kämpfen wollte, bereits für mich gekämpft hatte. Wenn mich nun Angstgefühle packten und ich mich fragte, wie ich diese Herausforderung bewältigen sollte, begann ich in meinem Kopf folgende Verse aufzusagen:

  • Nichts ist mir unmöglich, weil der, der bei mir ist, mich stark macht. Philipper 4.13
  • Macht euch um nichts Sorgen, sondern wendet euch vielmehr in jeder Lage mit Bitten und Flehen und voll Dankbarkeit an Gott und bringt eure Anliegen vor ihn. Philipper 4.6
  • Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher kann ich Hilfe erwarten? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat! Psalm 121. 1-2

Unglaublich, was danach jeweils passierte: Es kam Frieden in mein Herz und ich realisierte, wie heilsam es ist, die Perspektive weg von den Herausforderungen und Ängsten auf Gott zu richten.

 

Mein Wunsch war es, Jesus mehr in meinen Alltag zu integrieren und Gott hat mir durch meinen Jahresvers gezeigt, dass er die Wünsche und die Sehnsüchte in unserem Herzen kennt. Er verspricht uns in Matthäus 7.8: „Denn jeder, der bittet, empfängt, und wer sucht, findet, und wer anklopft, dem wird geöffnet.“

 

In diesem Jahr spürte ich so oft, wie Gott in jeder Herausforderung da ist und uns helfen möchte.

 

In diesem Jahr spürte ich so oft, wie Gott in jeder Herausforderung da ist und uns helfen möchte. Dies erlebte ich auch während einer meiner Nachtschichten. Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass ich in eines der Patientenzimmer gehen sollte. Auf der Überwachung sind die Patienten monitorisiert, das heisst, ihre Sauerstoffsättigung, Puls, Blutdruck usw. werden ständig aufgezeichnet. Auf meinem Zentralmonitor war nichts Auffälliges zu sehen, trotzdem hatte ich dieses starke innere Drängen, ins Zimmer zu gehen. Ich tat dies dann auch, und als ich im Zimmer war, fiel mir das Herz beinahe in die Hosen: Der Patient stand neben dem Bett und wollte sich gerade die Kabel entfernen und Drainagen ziehen. Ich kam genau zum richtigen Zeitpunkt und alles war noch dort, wo es sein sollte und blieb Gott sei Dank auch da. Dies ist nur eine von vielen Geschichten.

Gott hat mir in diesem Jahr gezeigt, wie bereichernd es ist, ihn im Alltag mitzunehmen und ihn in unsere Situationen einzuladen, egal, wie klein sie sind. Er interessiert sich für unsere Probleme und Sorgen. Einmal mehr sehe ich, wie unbeschreiblich gross die Liebe ist, die Gott für uns bereithält. Wenn wir ihn suchen, wird er sich finden lassen!