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Mirjam

Mein Alltag findet zwischen Wäschebergen, Kinderlachen, unaufgeräumten Zimmern, Essen kochen, trösten, ermutigen, Hausaufgaben betreuen und noch so vielem mehr statt. Wir haben vier Jungs, ein Haus, viel Umschwung, einige Tiere und ein eigenes Geschäft. Irgendwo in diesem kunterbunten Alltag ist Gott.

Es ist gar nicht so einfach, Gott in diesem lebhaften Treiben nicht aus den Augen zu verlieren. Manchmal besteht meine Verbindung zu Gott darin, dass ich ihm morgens sage: „Hallo, Gott“ und abends: „Gute Nacht, Gott“ und das wars dann auch schon. Es steht oft so vieles an. Die Bedürfnisse unserer Kinder, die Bedürfnisse meines Mannes und auch noch meine eigenen Bedürfnisse. Da vergesse ich Gott manchmal einfach. Ich bin froh, dass es aber auch andere Tage gibt. Am Schönsten ist es für mich, wenn ich meinen Tag mit Gott zusammen bewusst starte. Ich reserviere mir eine Zeit für Gott bevor ich die Kinder wecke. Diese Zeit nehme ich mir oft. Ich geniesse diese Zeit sehr. Wenn alles im Haus noch still ist und ich in Ruhe mit Gott meinen Tag starten kann. Dann mache ich mir einen Kaffee oder Tee und rede mit ihm. Ich lese auch gerne in der Bibel.

Schon so oft hat mich ein Vers direkt angesprochen oder genau in meine Situation gepasst. Oft begleitet mich so ein Vers dann den ganzen Tag.

Schon so oft hat mich ein Vers direkt angesprochen oder genau in meine Situation gepasst. Oft begleitet mich so ein Vers dann den ganzen Tag. Oder die ganze Woche oder noch länger. Oft kommt mir dann in einer anderen Situation eben dieser Vers wieder in den Sinn und dies ist für mich dann oft ein Reden von Gott. Es passt häufig so direkt, dass es mir die Sprache verschlägt. Mit unseren Kindern bin ich viel draussen. Die Natur ist für mich ebenfalls ein Ort, wo mir Gott begegnet. Ich freue mich an der Natur und sehe Gott dahinter. Ich danke ihm häufig spontan für einen schönen Sonnenaufgang, das schöne Grün der Bäume oder sonst ein Naturschauspiel.

Die Natur zeigt mir Gottes Grösse.

Die Natur zeigt mir Gottes Grösse. Wenn ich in der Naur bin, werde ich oft ganz zuversichtlich und weiss, dass alles gut kommt und Gott gute Pläne für mich hat. An meinem Alltag mit Gott zusammen liebe ich, dass ich als Mutter so vieles meinen Kindern weitergeben darf. Ich finde, dies ist ein absolutes Privileg. Ich darf sie mit Jesus bekannt machen. Da ich sehr gerne lese und Gott mir selber oft in der Bibel begegnet, lese ich auch gerne mit den Kindern zusammen in der Bibel. Wir haben verschiedene Kinderbibeln, welche ich gerne erzähle. Dazu haben wir nicht fixe Zeiten. Diese Bibeln sind einfach bei unseren anderen Kinderbüchern platziert. Die Kinder nehmen oft eine Kinderbibel und ich darf ihnen daraus erzählen. Ich versuche dann auch auf ihre Fragen einzugehen oder etwas noch anders zu erklären. Ich probiere immer wieder verschiedene Dinge aus, um Gott in unseren Alltag einzubeziehen. Ich schaue zum Beispiel mit ihnen zusammen die Kinder-Bibelapp auf Youversion an oder lese mit den grösseren schon in der „richtigen Bibel“ mit Hilfe einer Erklärung in einem Heft zum Bibel lesen (Guter Start). Da freut es mich, wie viel von ihnen kommt, wie viele Gedanken sie sich machen und wir uns gemeinsam austauschen.

Ich staune oft, wie selbstverständlich Glaube für unsere Kinder ist.

Ich staune oft, wie selbstverständlich Glaube für unsere Kinder ist. Gott ist für sie real. Ich staune, wie sie für mich manchmal komplizierte Wahrheiten ganz simpel hinnehmen und verstehen. Da erlebe ich sehr praktisch, was Jesus damit gemeint hat, als er gesagt hat, dass wir wie die Kinder werden sollen. Vor Kurzem hat mir zum Beispiel eines meiner Kinder gesagt: „Mami, ich glaube in meinem Zimmer im Himmel hat es dann Dinosaurier, viele Bücher, Terrarien mit Tieren und auch eine Anakonda und sicherlich auch alle meine Haustiere die auf der Erde gestorben sind.“ Für ihn ist es ganz konkret und real, dass es den Himmel gibt und es dort ganz spezifisch alles hat, was er gerne hat und Jesus dies in seinem Zimmer für ihn schon jetzt parat macht. Mein Mann hat einmal zu mir gesagt: „Du zeigst den Kindern, was sie glauben sollen. Sie jedoch zeigen dir, wie du glauben sollst.“ Glaube ist für sie real und praktisch. Davon profitiere ich immer wieder.

„Du zeigst den Kindern, was sie glauben sollen. Sie jedoch zeigen dir, wie du glauben sollst.“

Ich habe auch schon mit den Kindern zusammen Zuhause am Tisch das Abendmahl gefeiert. Dies war dann ein echtes Fest. Da war keine heilige Ruhe sondern eine heilige Freude. Ganz selbstverständlich und entspannt nahmen sie Brot und Traubensaft und haben Jesus in ihren kindlichen Worten gedankt. Sie haben nebenbei geplaudert und gelacht, es fühlte sich an wie ein normales Essen und doch verstanden sie, dass wir Jesus durchs Abendmal danken und uns an ihn erinnern. Sie haben ihm gedankt als ob ein Freund am Tisch sitzt, der beim Sporttag gewonnen hat. „Danke Jesus, dass du das für mich getan hast- das hast du super gemacht!“ „Du hast das toll geschafft Jesus- ich bin stolz auf dich!“ Das war für mich so berührend. Natürlich gibt es solche Momente nicht täglich. Dies sind schon sehr besondere Momente. Oft erlebe ich persönlich Jesus einfach als Helfer, an den ich mich immer wenden kann. Und dies tue ich häufig in einem Stossgebet: „Jesus, ich weiss nicht, wie ich diesen Konflikt der Kinder lösen soll- bitte gib mir Weisheit!“ Manchmal auch einfach: „Danke für diesen Tag und die Sonne und das feine Essen.“ Manchmal auch: „Jesus, ich bin so müde und kaputt und jetzt kommt erst noch der Endspurt mit parat machen fürs Bett. Alle sind so müde und gereizt- ich auch. Bitte gib du mir Geduld und Liebe, die ich nicht habe.“ Oft bemerke ich dann wie ich ruhiger werde, oder etwas nettes sage, dass ich gar nicht geplant habe. Da staune ich, wie Jesus mir Ideen schenkt, die ich ganz praktisch umsetzen kann. Manchmal geht etwas auch trotz Stossgebet in die Hose. Oder ich reagiere trotzdem noch ungeduldig oder schaffe es nicht, Frieden in eine Situation zu bringen. Ich lerne in solchen Situationen immer mehr, mir selbst zu vergeben und auch meinen Mann und meine Kinder um Verzeihung zu bitten. Wenn ich abends im Bett nochmals den Tag reflektiere wandern meine Gedanken oft zu all meinen „zu wenig“. Ich hatte zu wenig Geduld. Ich habe mir zu wenig Zeit für ein Kind genommen. Ich war zu wenig pünktlich. Ich war zu wenig strukturiert. Immer mehr lerne ich in solchen Situationen auf die leise und liebevolle Stimme von Gott zu hören. Er der wohlwollend all meinen „zu wenig“s entgegenhält: „Du bist genug.“ Vor einiger Zeit habe ich eine Predigt gehört, in der eine Frau davon erzählte, dass sie jeweils auch abends immer auf ihre „zu wenig’s“ geschaut hat. Bis Jesus ihr gesagt hat, dass er sein Volk niemals dann ein Denkmal bauen liess, wenn sie eine Niederlage hatten, sondern immer, wenn sie einen Sieg davon getragen hatten. Er möchte nicht, dass wir uns Denkmäler für unsere Niederlagen machen und uns immer wieder daran erinnern. Er möchte, dass wir uns Denkmäler machen für unsere Erfolge und Siege. Diese Predigt ging mir direkt ins Herz und seither versuche ich abends nur noch auf die guten Momente zu schauen und negative Gedanken über mich nicht mehr zuzulassen.

Er möchte, dass wir uns Denkmäler machen für unsere Erfolge und Siege.

Dann denke ich zum Beispiel nochmals bewusst an die Situation wo ich mit meinem Sohn gekuschelt habe oder mit meinem Mann gemeinsam draussen einen Kaffe trank. Neuerdings habe ich auch ein Danktagebuch auf meinem I-Phone gestartet, welches ich meistens im Bett führe direkt vor dem Einschlafen. In dieser App kann ich sogar Bilder anfügen und dies tue ich dann auch oft und ergänze alle dankenden Worte noch mit einem positiven Bild des Tages. Mein Alltag findet statt zwischen Wäschebergen, Kinderlachen, unaufgeräumten Zimmer, Essen kochen, trösten, ermutigen, Hausaufgaben betreuen und noch so vielem mehr. Irgendwo in diesem kunterbunten Alltag ist Gott. Was für ein Geschenk ist es für mich, ihn an meiner Seite zu haben. Mittendrin.