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Liora

Mein Name ist Liora. Ich bin in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen, was ich sehr schätze und wofür ich dankbar bin. 
Ich war schon in der Schulzeit schüchtern, zurückhaltend und hatte ein Minderwertigkeitsgefühl. Ich habe Mühe, mich so zu lieben, wie mich Gott gemacht hat und habe immer sehr hohe Ansprüche an mich gehabt. Zudem wurde bei mir eine Lernschwäche diagnostiziert und ich zweifle oft an mir. Meine Geschichte hört aber nicht hier auf. Immer wieder erlebte ich, wie Gott mit mir unterwegs ist und gute Pläne mit mir hat.

Die Lehre durfte ich in der Spitex als Fachfrau Gesundheit machen. Für mich war dies eine Herausforderung, denn ich war psychisch angeschlagen, zog mich zurück und stellte ein Hobby nach dem anderen ein. Ich saß tagelang vor dem Laptop, starrte hinein oder zog mir ein Video nach dem andern rein. Ich wusste nicht mehr wie lernen, wie anfangen, wie den Berg meistern. Ich hatte sehr oft schlechte Gedanken und sprach Lügen über mich selbst aus, bis hin zu „ich möchte sterben und zu Gott gehen“. Ich wusste aber immer, Gott ist da und sterben ist nicht die Lösung, denn Gott hat einen guten Plan mit mir, auch wenn ich ihn nicht sehen kann. Was ich bei mir selber gelernt habe, möchte ich dir weitergeben:

Worte haben Macht. Lass es nicht zu, dass du dich durch Lügen herunterziehen lässt!

Es ging aber weiter in meiner Abwärtsspirale. Mein Körper hatte mir bereits lange zuvor gesagt, dass es so nicht mehr geht. Ich hatte starke Rückenschmerzen, leidete unter Verstopfung, so dass ich zum Teil mit starken Schmerzen und einer Bettflasche im Bett lag. Nur mein Freund konnte ahnen, wie es mir ging, denn bei ihm konnte ich mich öffnen. Sonst habe ich mich verschlossen. Er hat mich ermutigt, Hilfe zu holen. Nach etwas Überzeugung meldete ich mich zu einer Seelsorgerlichen Begleitung an. Es ging dann etwas besser, war aber noch nicht gut. Ich konnte nicht wirklich sagen, was mit mir los ist. Ich dachte immer, mit mir stimmt etwas nicht, ich sei nicht normal. So habe ich nach Abschluss der Begleitung bei einer vertrauten Person angefragt, ob ich zu ihr in die Beratung kommen kann. Nun bin ich seit über einem Jahr mit ihr unterwegs.
Ich habe nach der Lehre zwei Monate unbezahlt frei genommen. Ich musste mich erholen, mochte nicht viel unternehmen. Die Auszeit hat mir gutgetan. Die körperlichen Symptome verschwanden langsam. Gut ist es noch nicht, aber ich habe wieder viel mehr Lebensqualität erhalten. 

Die Beziehung zu meinem Freund war nicht immer einfach, weil es mir psychisch nicht gut ging und ich unter Verlustängsten litt. Ich stellte zu hohe Erwartungen an ihn, statt meine Bedürfnisse von Gott stillen zu lassen. Ich habe die Beziehung zu stark priorisiert, zu stark gewichtet. So geriet Gott immer mehr in den Hintergrund. Ich hatte aber immer die Sehnsucht, Gottes Gegenwart zu spüren, ihn zu hören und mit ihm eine Beziehung zu haben. Ich wusste zwar, dass er immer da ist und dass er bei mir ist, nur wollte ich ihn auch erleben und erfahren.  

Ich habe Dinge und  Menschen zu stark gewichtet und Gott dabei in den Hintergrund gedrängt. 

Das ist mir im Nachhinein bewusst geworden. Obschon ich mich schwertue, Entscheidungen zu treffen, bewegte ich den Gedanken, mich taufen zu lassen. Ich wusste, dass ich mich bereits mit einem Gebet zu Gott bekannt habe, konnte mich aber nicht mehr an das genaue Datum erinnern und dachte jeden Sonntag, ob ich wohl das Gebet nochmals mitbeten sollte, um mein Leben Jesus anzuvertrauen. Nach langem Überlegen ließ ich mich im April 2023 taufen. Es war so ein gutes Gefühl und eine wichtige Entscheidung!

Ich habe nun ein Datum, ich habe es bestätigt und ich darf einfach wissen: Ich habe mich vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt für Gott entschieden und Gott wird zu mir stehen. 

Kurze Zeit später entschieden mein Freund und ich uns für eine Pause.  Das tat uns beiden gut, denn wir fanden dadurch näher zu Gott. Uns wurde in dieser Zeit auch vieles klar. Ich besuchte in dieser Zeit einen Gottesdienst einer anderen Kirche. Der Prediger gab uns folgenden Gedanken mit: Überlegt euch, was als nächstes für euch ansteht.

Ich hatte ein Gefühl oder hörte eine innere Stimme, die sagte: Fokussiere dich auf Gott. Deshalb habe ich mich entschieden, mich fürs College anzumelden.

So bin ich mittlerweile Studentin am College der HOPE & LIFE CHURCH  geworden. Das Alte Testament ist bereits durch und nun ist das Neue Testament dran. Das Alte Testament hat mir so schön gezeigt, dass Gott von Anfang an einen guten Plan gehabt hätte und auch immer noch hat. Wenn die Menschen das taten, was Gott ihnen gesagt hat oder sie auf ihn vertraut haben, wurden sie gesegnet. Wie schnell vergessen wir aber auch heute die Wunder und was Gott alles für uns gemacht hat. So habe ich für mich angefangen, meine Wunder, Erlebnisse mit Gott oder auch Verse, Träume und Visionen in ein Buch zu schreiben.  

Ich bin immer noch auf dem Weg, mich besser kennenzulernen, zu entdecken, was Gott für Talente und Begabungen in mich hineingelegt hat und was meine Ziele und Träume sind. Aber auch die Nähe Gottes immer wieder zu suchen, alle Fragen mit ihm zu klären und mit allem zuerst zu ihm zu gehen, übe ich. Beides fällt mir noch schwer, aber ich gebe nicht auf und bleibe dran, weil ich weiss: Gott meint es gut mit mir und führt mich liebevoll und geduldig.