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Claudia

Seit letztem August hat sich mein Berufsalltag komplett verändert. Ich arbeite nicht mehr auf meinem gelernten Beruf als Augenoptikerin, sondern darf im Kalchofen als Serviceangestellte tätig sein. Die Menschen zu bedienen mit der Vision, dass sie nach ihrem Besuch im Restaurant zufrieden nach Hause gehen, macht mir grossen Spass. Ich wollte schon immer einen Beruf ausüben, in dem ich mit Menschen arbeiten darf und mich von Gott so gebrauchen lassen kann.

In der Lehre bin ich zum Glaube gekommen und fing an, auf dem Weg zur Arbeit in der Bibel zu lesen und zu beten. Ich habe Gott erzählt, was mich an diesem Tag erwartet, was mir Sorgen bereitet und was ich mir wünsche. Von da an ging ich mit mehr Freude zur Arbeit und auch mein Denken gegenüber meinen Kunden veränderte sich, denn teilweise machte mir die Arbeit im Verkauf etwas Mühe. Ich bekam plötzlich von meinen Arbeitskollegen das Feedback, dass ich immer ruhig bleibe und in jeder Situation das Positive sehen kann. Das war für mich die Bestätigung, dass es einen Unterschied macht, wenn ich Gott jeden Tag suche.

Ich bekam plötzlich von meinen Arbeitskollegen das Feedback, dass ich immer ruhig bleibe und in jeder Situation das Positive sehen kann.

Als ich meinen neuen Job im Service angefangen habe, hat sich meine ganze Tagesstruktur verändert. Ich hatte auf einmal am Morgen frei und musste zuerst lernen, den Morgen wie einen freien Abend anzusehen. Das war zu Beginn schwierig und ich musste meine Routine mit dem Bibellesen und Beten neu finden. Glücklicherweise las ich genau zu dieser Zeit mit einer Freundin die Bibel in einem Jahr durch. So wusste ich, dass ich ein Ziel habe. Jetzt sah das halt so aus, dass ich die Bibel im Bett las und nicht mehr im Zug. Mit dem Beten war das eine andere Sache. Es fiel mir schwer, Gott noch im Bett meinen Tag hinzulegen, weil ich am Morgen zuerst in die Gänge kommen muss.

Früher habe ich auch während des Alltags zu Gott gesprochen, aber da ich ihn weniger gesucht habe, ist mir dies gar nicht mehr in den Sinn gekommen.

So habe ich Gott nicht mehr so intensiv im Gebet gesucht wie noch zu meiner Zeit als Augenoptikerin. Irgendwann ist dann der zweite Lockdown dazugekommen und mein Arbeitsalltag sah wieder völlig anders aus. Jetzt hatte ich einen Bürojob, stand immer zur selben Zeit am Morgen auf und ging um 8 Uhr arbeiten. Das war eigentlich die beste Ausgangslage, um mir eine Morgenroutine aufzubauen. So begann nun mein Tag mit einem Kaffee und der Bibel App im Bett. Jedoch hatte ich damit die Hürde mit dem Gebet noch nicht geschafft. Dadurch, dass ich Gott weniger im Gebet suchte, habe ich auch aufgehört, Gott im Alltag mitzunehmen und mich öfters mit einem Stossgebet an ihn zu wenden. Früher habe ich auch während des Alltags zu Gott gesprochen, aber da ich ihn weniger gesucht habe, ist mir dies gar nicht mehr in den Sinn gekommen.

Ich habe eine Viertelstunde lang nur die Natur um mich und ich kann fast nicht aufhören zu beten.

Ich habe also überlegt, wie ich Gott schon früh am Morgen wieder suchen kann und habe auch eine Idee gefunden: Für mich sieht die Lösung nun so aus, dass ich einen kleinen Umweg mache, wenn ich zur Arbeit laufe. Ich verlängere meinen 2-minütigen Arbeitsweg und habe schliesslich eine Viertelstunde lang nur die Natur um mich und ich kann fast nicht aufhören zu beten. So einfach kann die Lösung sein, wenn man Gott aus den Augen verloren hat.

Wenn ich am Spazieren bin, schenkt mir Gott immer wieder neue Inspirationen und Ideen.

Ich durfte in dem ganzen Prozess meine Zugänge zu Gott finden. Auf der einen Seite ist dies die Natur. Wenn ich am Spazieren bin, schenkt mir Gott immer wieder neue Inspirationen und Ideen. Das sind meistens Gedankenblitze, welche ich mir dann notiere und umzusetzen versuche. Aber auch der Worship ist für mich ein tiefer Zugang. Wenn es mir nicht so gut geht oder auch wenn ich beim Spazieren mit Gott rede, läuft immer Worship über meine Kopfhörer. Auch wenn ich am Putzen bin oder unter der Dusche stehe. So habe ich entdeckt, wie ich Gott in meinen Alltag integrieren kann und ihn so automatisch mehr am Suchen bin. Natürlich gelingt mir das nicht immer gleich gut. Jedoch merke ich, wenn ich mir zu lange keine oder nur wenig Zeit für Gott genommen habe, verschlechtert sich meine Stimmung und es mir geht mir psychisch schlechter. Dann weiss ich, jetzt ist es wieder Zeit für einen Spaziergang oder um im Worship vor Gott zu kommen.

Ich wünsche dir, dass du deine Beziehung zu Gott pflegen, aufbauen und vertiefen kannst und sein Friede und Segen in deinem Alltag spüren darfst. Überlege dir, welches deine Zugänge zu Gott sind. Es ist so wichtig, dass wir unsere Zugänge zu Gott entdecken und sie auch pflegen.

Unter der Sparte „Input“ findest du übrigens einen Beitrag zu den verschiedenen Zugängen zu Gott.