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Yaël

Ich bin Yaël Mara. Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Meine Eltern waren in der HOPE & LIFE CHURCH von Anfang an mit dabei. Man kann also sagen, dass ich direkt in die Church hineingeboren wurde. Man könnte denken «von Geburt an dabei? Dann ist Yaëls Geschichte mit Gott easy!» Das mag stimmen, doch genau das war auch nicht immer einfach. Auch ich hatte meine Hürden.

Für mich ist der Glaube immer wieder eine bewusste Entscheidung, welche ich Tag für Tag treffe. Eine Freundschaft mit Jesus und Gott, welche ich jeden Tag pflege, in die ich investiere und bei der ich manchmal auch denke «was mache ich da überhaupt?»

Ich wuchs also mit der Kirche auf, Sonntag für Sonntag war «Church – day».

Mit 12 Jahren durfte ich ins Worshipteam eintreten, ich spiele Klavier. Worship ist definitiv mein Zugang zu Gott! Ich liebe es, Gott Lieder zu singen, Klavier zu spielen, seinen Namen zu erheben und ihm alle Ehre und allen Dank zu geben. Das ist meine Passion. Es war für mich klar, dass es einen Gott gibt, da ich mich in diesem Umfeld bewegte. Ich ging in die Kirche, ich hörte es jede Woche. Es war wie eine Art Routine für mich. Mit etwa 13 Jahren, als die Pubertät anfing, fing ich an, mir viele Gedanken über mich und den Glauben zu machen.

Was bedeutete der Glauben eigentlich für mich persönlich?

Was investiere und gebe ich für die Beziehung mit Jesus? Was sagt Jesus über mich und mein Leben? Wer bin ich, was ist meine Identität in den Augen Gottes? Was ist sein Plan für mein Leben? Dazu kam, dass ich meinen Körper plötzlich nicht mehr so angenommen habe, wie er war. Ich habe angefangen, mich mit anderen zu vergleichen. Ich kam aus der obligatorischen Schule, wurde selbstständiger und fing an, mich und meine Identität zu suchen. Ich machte nach der Schule ein Austauschjahr im Spital Freiburg, als «Praktikantin Pflege». Um etwas näher zu wohnen, fand ich Unterkunft in Bern, bei Bekannten meines Vaters. Das Ehepaar, bei dem ich wohnte, war sehr lieb. Ich hatte viel Platz, viel freien Raum, und dennoch war diese Zeit sehr schwer für mich. Eine neue Sprache, neue Orte, weg von der Familie und von der Kirche und so allein. Und das alles in einer Phase, in der ich meine Identität suchte, meinen «Traumbody» verfolgte und alles andere als eine feste Beziehung mit Jesus pflegte.

In meinem Kopf wusste ich immer: «Yaël, Jesus ist da, suche ihn und er zeigt dir den Weg.»

Und doch wusste ich nicht, wie genau. Ich war ehrlich gesagt etwas zu bequem, um Jesus zu suchen. Ich hatte für mich selbst immer Ausreden, warum ich jetzt gerade «keine Zeit habe» zu beten, die Bibel zu lesen oder einfach mal die Ruhe zu suchen, um Gott zu hören. Ich fing an, mehr Sport zu machen und ich habe meine Ernährung umgestellt. Zuerst vegetarisch, und später dann vegan. Ich ass auch weniger als vorher. Im Rückblick war das mein Halt. Ich hatte keinen wirklichen Grund, warum ich das machte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es richtig war.

Ich spürte meinen Körper. Ich hatte die Kontrolle darüber.

Meine Mama sagte dann immer zu mir: « Yaël, schau, dass es nicht zu einer Religion oder einem Gott wird». Ehrlich gesagt fand ich das am Anfang witzig. Ich dachte mir, «sicher wird das nicht eintreffen, ich glaube ja an Gott.» Ich ging weiterhin jeden Sonntag in die Kirche und war auch weiterhin im Worshipteam tätig. Ich ging immer noch gerne, doch irgendetwas fehlte. Ich fühlte mich weniger gestärkt nach der Kirche. Ich wurde verschlossen und kalt gegenüber den Dingen, die in der Kirche passieren. Gegenüber den neuen Menschen, welche kamen. Wenn meine Familie etwas erzählte, war ich oft genervt. Ich fühlte mich weniger wichtig, ich fühlte mich so enorm durchschnittlich. Durch meine Ernährung bekam ich jedoch Aufmerksamkeit von meinen Freunden.

Es fühlte sich gut an, ja, es wurde wie ein Gott für mich.

Alles drehte sich ums Essen. Bei jedem Bissen überlegte ich mir, welche Inhaltsstoffe es wohl hat, ob es gesund ist und ob ich das überhaupt essen darf oder kann. Meine persönliche Beziehung mit Gott fehlte. Es kam dann der Zeitpunkt, wo ich merkte, dass es nicht so einfach einzuhalten ist. Da war etwa dieses eine Camp von der Church aus. Es gab nichts Veganes zum Frühstück. Ich sass da, an diesem Tisch und musste beinahe weinen. Ich war enttäuscht und irgendwie auch wütend auf mich selbst, dass mich das so aus der Fassung brachte.

Das war der Zeitpunkt, wo ich merkte, dass es definitiv nicht nur eine Phase und ein Ausprobieren war, sondern viel Raum einnahm und dass ich Gott brauche.

Im Camp sprachen wir viel über die persönliche Beziehung zu Gott, wie man sie pflegen kann. Ein Punkt waren die «Daily Declarations» von Konrad Blaser. Ich hatte bereits davon gehört, aber wie bereits gesagt war ich einfach zu bequem dafür. Wenn ich arbeite, stehe ich meist um 05:00 Uhr morgens auf. «Noch früher aufstehen? Niemals!» dachte ich.

Ich habe mit einer guten Freundin gebetet, es Gott hingegeben und angefangen, mit viel Disziplin die «Daily Declarations» zu machen.

Plötzlich konnte ich wieder mit Freude essen! Es klingt etwas speziell, aber ich ass das erste Mal seit zwei bis drei Jahren ein Ei! Ein Ei, schon witzig, so etwas Einfaches! Aber ich sage euch, ein Ei war für mich etwas von dem, dass ich auf keinen Fall essen durfte! Meine vielen Gedanken um das Essen, sie waren einfach weg. Auch das Mittragen in der Kirche, im Worshipteam, der Sonntag, das Bibel lesen und das Worship hören, alles machte mir wieder richtig Freude! Ich durfte von neuem anfangen, Gott zu erleben und zu spüren. Interessant ist, dass viele von meinen Freunden es direkt erkannt haben, an meiner Ausstrahlung!

So oft kamen die Fragen «was hast du gemacht?»  «Was ist passiert?» Eine tiefe Dankbarkeit überkam mich, es war, ist und bleibt einfach Gott.

Was ich euch durch meine Geschichte weitergeben möchte, ist, dass die Entscheidung an Gott zu glauben, in die Beziehung zu ihm zu investieren und die Freundschaft mit ihm zu pflegen, Tag für Tag eine persönliche und neue Entscheidung ist. Entscheide dich immer wieder von neuem! Investiere, finde deinen Zugang zu Gott! Was mir sehr geholfen hat, ist «Daily Declarations» – jeden Tag seine Wahrheiten über mir aussprechen. Daily Declaration bedeutet für mich jetzt, dass ich mir jeden Tag bewusst Zeit nehme, Gott einlade und ihm Raum gebe. Ich spreche ermutigende Worte über mir aus, ich lese Bibellesepläne. Ich danke ihm und gebe ihm meine Träume und Visionen, ja, alles, was mich beschäftigt hin. Ich mache das ganz bewusst. Ich glaube das genau das sehr viel Kraft hat. Mein Leben, mein Umgang mit der Ernährung und mit meinem Körper, all das ist nicht immer perfekt, es ist teilweise eine Achterbahnfahrt und trotzdem weiss ich, dass ich es Gott einfach abgeben kann. Ich sage immer wieder: «Herr ich lege es in deine Hände und vertraue dir, leite und führe du mich. Lass deinen Willen geschehen!» Kurz, knapp und prägnant. Aber mit so viel Kraft.

Investiere, finde deinen persönlichen Weg mit Gott und gib alles. 100% – everyday!