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Manuela

Ich liebe die Bibel, und ich liebe es, mich in Gottes Wort zu vertiefen! Über die Jahre habe ich da meinen Weg gefunden. Doch ich hatte lange das Gefühl, Bibel lesen bedeutet: Ich muss um fünf Uhr aufstehen. Oder um halb sechs. Aber immer noch zu früh für mich. Dann gehört es sich, stille Zeit zu machen: Eine Bibel aufzuschlagen und zu lesen. Danach darüber zu beten.

Ich bin keine Frühaufsteherin. So gar nicht. Und auch nicht der Typ für Lesen – Nachdenken – Beten. Ich bin Lehrerin, und ich lese den lieben langen Tag so viel… Ich durfte entdecken, dass ich handeln muss. Und nicht lesen.  Ich schildere euch also «meinen» Bibel – Tag, der eben nicht um fünf beginnt: Ich liebe Papier! Farben, Pinsel, Stifte, Stempel, Leim, Sticker und weiteren solchen Kram. Ich habe Bibeln für Bible -Art -Journaling. Das bedeutet, sie haben dickeres Papier und sind geeignet zum Zeichnen, Malen und Bekleben. Wenn ich morgens Zeit habe, oder wenn Sabbat ist, dann beginne ich damit. Entweder nehme ich eine Bible – Art – Bibel oder ein Tagebuch und ich beginne mit kleben, malen oder schreiben. Jetzt habe ich mich zum Beispiel einige Tage mit den «Even HaEser» beschäftigt, den «Stones of Help». Ich habe entdeckt, dass Gott die Israeliten am Jordan aufgefordert hat, die Steine als Erinnerung zu errichten (Josua 4, 21-23). Ich habe Steine gestaltet und Gott meine Steine notiert, welche ich aus Dankbarkeit errichte.

Einmal alle zwei Wochen treffe ich mich meinen Bible-Art-Frauen über Zoom, und wir gestalten zusammen. Jede für sich, bei sich zuhause. Ich habe sie während Corona über Facebook kennen gelernt, und diese Frauen sind mir wichtig, sie sind mir ans Herz gewachsen. Wir haben uns auch «Real Life» bereits zweimal getroffen. Die Bibel öffnet einem die Welt.

Zudem liebe ich Sprachen! Ich durfte Hebräisch lernen und bin immer noch dran. Häufig schaue ich dann (wenn ich das Alte Testament gestalte) Worte nach und vertiefe mich in ihre Bedeutung. Neuerdings habe ich eine englische Bible-Art-Bibel, und dadurch eine Möglichkeit mehr, Sprachen zu vergleichen.

Wenn ich etwas nicht verstehe, was ich gelesen habe, so hilft mir das, den Blickwinkel zu ändern.

Falls ich dann immer noch Fragezeichen habe, so schreibe ich manchmal «das verstehe ich noch nicht» oder «Abba, Vater, das musst du mir noch genauer erklären.» Und das ist in Ordnung. Wenn ich morgens keine Zeit habe, so brennt es mich unter den Nägeln, nach Hause zu kommen und zu gestalten. Manchmal gestalte ich während dem Hebräisch – Unterricht direkt eine Stelle, die wir gerade thematisieren. Manchmal geht mir ein Lied nicht mehr aus dem Kopf, und ich mache eine Seite zu diesem Lied – kürzlich passiert mit «Graves into Gardens» von Elevation Worship (Geheimtipp! Unbedingt anhören!). Manchmal benutze ich «Devotionals». Meine liebste Quelle ist illustratedfaith.com. Man kann dort «print&pray» – Artikel erwerben (ja, es kostet ein paar Dollar). Man kann sich die Unterlagen selbst ausdrucken und direkt loslegen. Die Sprache, die Art und Weise der Inputs, die ich dort finde, spricht mich extrem an.

Mein Bettmümpfeli ist übrigens immer Bibel – hören.

Ich höre jeden Abend die Inputs von Bibletunes, ich spare sie mir auf. Zusätzlich freue ich mich immer auf «Schalom» vom Bayerischen Rundfunkt, auf die «jüdische Viertelstunde». Das ist ein Podcast für Juden, als Einleitung in den Sabbat. Zum Schluss sagt ein Rabbi immer etwas zur «Paraschat HaSchawua» – dem Abschnitt der Woche. Das ist jeweilen das Hör – Highlight für mich. Man kann die Bibel auf Youversion immer anhören, noch nicht in allen Übersetzungen, aber man kann! Als mein Vater gestorben war, konnte ich in der ersten Zeit nicht mehr gestalten. Und auch nicht beten oder lesen. Ich war leer. Damals habe ich nur Bibel gehört, unter anderem Hiob rauf und runter.

Ich habe mich in meinem Leben vorher und nachher nie wieder so wunderbar behütet und getröstet gefühlt.

Auch jetzt höre ich gerne Bibel, wenn ich müde und erschöpft bin. Gott bedeutet mir alles. Er hat uns die Bibel geschenkt. Sie ist so unglaublich, so reichhaltig! So viele verschiedene Menschen waren Werkzeug, damit die Bibel entstehen konnte. In so unterschiedlichen Zeiten. Mit so unterschiedlichen persönlichen Geschichten. Und doch ist es ein Buch, mit einer Story, mit einem roten Faden. Es gibt kein vergleichbares Werk auf der Welt! Ich könnte mich gar nicht entscheiden, welches mein liebstes Kapitel oder mein liebster Vers ist. Es gibt so viele! Ich liebe die Geschichtsbücher im Alten Testament, ich liebe die Psalmen, ich liebe Ruth und Hiob, Esther und Daniel. Ich liebe die Evangelien und das Neue Testament. Ich lerne gerade viel über Paulus und Christen der ersten Gemeinden, und ich liebe sie alle!

Die Bibel bedeutet mir alles. Durch sie spricht Gott in mein Leben.

Wenn ich Zeit mit Gott und der Bibel verbringe, werde ich ruhig. Was vorher nicht im Lot war, wird wieder geradegerückt. Die Welt ist wieder in Ordnung. Ich werde demütig dankbar, dass ich für Gott eine Rolle spiele und auch ich ihm wichtig bin. Ich danke Gott aus tiefstem Herzen, hat er mir meinen Weg gezeigt, Zeit mit ihm und der Bibel zu verbringen. Ohne Wecker um fünf.